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264 Feuerwehreinsätze in Wörgl
Bei Sirenenalarm ist allen klar – die Feuerwehr rückt aus! Doch diese weithin wahrgenommenen Einsätze sind nur ein Bruchteil des Leistungsspektrums der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Wörgl, wie bei der 148. Jahreshauptversammlung einmal mehr deutlich wurde. Mit den ständig wachsenden Herausforderungen neuer Einsatzgebiete wie Eisenbahntunnel steigt auch die Spezialisierung in den Reihen der 124 Mitglieder zählenden Wehr. Der Wörgler Höhenrettungszug wird mittlerweile bei Notfällen wie auch bei Übungen im gesamten Unterinntal angefordert.
Von den 264 Feuerwehreinsätzen waren 38 Brände und eine Brandwache, 112 technische und 37 Arbeitseinsätze. Hoch ist die Anzahl der Fehlalarme durch Brandmeldeanlagen – deshalb musste 76 Mal ausgerückt werden. Von den insgesamt 14.836 ehrenamtlich geleisteten Stunden entfielen 2.756 auf die Einsätze. Zu den herausforderndsten Löscheinsätzen zählte der Brand des TEDI-Marktes mit extremer Hitze wie der Vollbrand eines Gartenhauses, in dem neben Brennstoffen fünf Gasflaschen gelagert waren. Keller-, Wohnungs- und Balkonbrände beschäftigten die FF Wörgl 2023 wiederholt. Und mit Personenbergungen mittels Hubsteiger unterstützte die Feuerwehr mehrfach Rettungseinsätze nach medizinischen Notfällen, wenn die Betroffenen nicht durch enge Stiegenhäuser befördert werden können.
Beim Großeinsatz nach der Hochwasserwarnung am 28. August 2023 trat einer der Ernstfälle ein, bei denen die Gemeindeeinsatzleitung im Feuerwehrhaus einberufen wird. Die Feuerwehr übernahm umgehend die Sicherung der Unterführungen mit mobilem Hochwasserschutz und den Aufbau des 1.600 Meter langen Hochwasserschutzes mittels sandbefüllter BigBags entlang der Autobahn binnen weniger Stunden.
Beeindruckend liest sich der Jahresbericht 2023 nicht nur hinsichtlich der Einsätze: Wesentlich mehr Stunden – 3.470 – wurden in Übungen investiert. Die Jungfeuerwehr wuchs von 5 auf 14 Mitglieder und glänzte beim Wissenstest mit vier Mal Bronze, einmal Silber und einmal Gold.
„Das Rüstlöschfahrzeug war acht Wochen außer Betrieb, die Bremsen sind durchgerostet“, teilte Gerätewart Armin Ungericht mit und merkte an, dass die Wehr zwar technisch gut gerüstet sei, die Instandthaltungskosten allerdings steigen. Ein neues RLF ist bereits bestellt und soll Mitte 2025 einsatzbereit sein. 2024 wird für 100 FF- und Jungfeuerwehr-Mitglieder um 40.000 Euro neue Einsatzkleidung angeschafft. Auf einen weiteren nötigen Austausch wies Kdt. Prosch hin – das Kleinlöschfahrzeug Baujahr 2001 wird als nächstes fällig. In seinem Bericht hob er besonders die Höhenrettungstruppe hervor. 2014 mit 6 Mann gestartet zählt sie aktuell 18 Ausgebildete, die Sondereinsatzgruppe war 2023 bei eine Schauübung bei den Montanwerken Brixlegg dabei und zog dabei das Interesse des Landesfeuerwehrverbandes auf sich. Als einzige Höhenrettung neben der Berufsfeuerwehr Innsbruck werden die Wörgler jetzt im gesamten Tiroler Unterland zu Hilfe gerufen.
„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“
Nachwuchssorgen kennt die FF Wörgl derzeit nicht. Die Jahreshauptversammlung bildete den Rahmen für die Angelobung als „Feuerwehrmann“. So werden künftig drei Frauen und ein Mann bei der FF Wörgl buchstäblich ihren Mann stehen – Johanna Fuchs, Thomas Nothegger, Sabrina Obwaller und Marina Weissbacher. Zum Oberfeuerwehrmann wurde Pascal Pezzei befördert.
Die Ehrungen nahm Bezirks-Kdt.Stv. Hubert Ziepl vor. Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden Stefan Ellinger und Andreas Bramböck ausgezeichnet, für 50 Jahre Erich Drixl.
Bei den Grußworten der Ehrengäste wünschten Rot-Kreuz-Ortsstellenleiter Gerhard Thurner, Norbert Winkler von der Polizei und Hubert Ziepl ein „unfallfreies Einsatzjahr“ und ein „gesundes Heimkommen“. „Die Gemeinde ist ein verlässlicher Partner bei euren Anschaffungen“, bekräftigte Wörgls Bürgermeister Michael Riedhart. Unter den Ehrengäste begrüßte Kdt. Prosch neben vielen politischen Gemeindemandataren auch Kdt. Markus Kogler von der FF Bruckhäusl, mit der bei Tunneleinsätzen regelmäßig zusammenarbeitet wird. „Die Feuerwehrtätigkeit ist nicht selbstverständlich! Danke für die sehr gute Kameradschaft, sie ist die Basis“, betonte Kdt. Prosch abschließend.
Bildnachweis und Text: Veronika Spielbichler