Bahnunterführung ersetzt Schranken in Wörgl/Bruckhäusl

Volksschulkinder, Bürgermeister und ÖBB-Projektleiter entfernten den letzten Bahnschranken im Bezirk Kufstein.
(Wörgl 30.06.2008) Pünktlich um 09:15 Uhr schloss sich heute Montag der Eisenbahnschranken bei der ÖBB Haltestelle in Wörgl/Bruckhäusl zum letzten Mal. Im Beisein von Wörgls Bürgermeister Arno Abler, dem Kirchbichler Bürgermeister Herbert Rieder sowie ÖBB Projektleiter Günter Oberhauser und den zahlreichen Schülern der Volksschule Bruckhäusl wurde die neue Bahnunterführung in Betrieb genommen.
Der letzte Bahnschranken im Bezirk Kufstein wurde gemeinsam demontiert – der Bezirk Kufstein ist ab sofort kreuzungsfrei, denn für die Schüler, wie auch für PKW Lenker steht ab sofort die neue Straßen- und Fußgängerunterführung für die Benützung zur Verfügung. Im November 2007 wurde das Projekt mit dem Spatenstich gestartet und rechtzeitig vor den Sommerferien ist die Bahnunterführung bei der ÖBB-Haltestelle in Bruckhäusl nun in Betrieb.
Jahrzehntelang stellte eine mit Schranken gesicherte Eisenbahnkreuzung den sicheren Verbindungsweg zwischen den Ortsteilen her. Die neue Unterführung mit einer Durchfahrtshöhe von 4,50 und einer Straßenbreite von 8,50 Meter steht nun für Fußgänger und Fahrzeuge zur Verfügung. Über 1.100 PKW’s haben die bisherige Schrankenanlage im Bereich Bruckhäusl täglich frequentiert und mussten hier eisenbahnbedingte Wartezeiten in Kauf nehmen.
Durch die Auflassung der Schrankenanlage sind weitere 20 Eisenbahnkilometer im Brixental zwischen Wörgl und Westendorf kreuzungsfrei gestaltet. Das 3,5 Mio. Euro Projekt der ÖBB-Infrastruktur Bau AG gemeinsam mit dem VVT und der Stadt Wörgl sorgt für mehr Sicherheit auf Straße und Schiene und bringt nach der Gesamtfertigstellung zudem viele Vorteile für die Bahnkunden. Bis zum Herbst werden die weiteren Arbeiten an den kundendienstlichen Einrichtungen wie Bahnsteige, Überdachung und windgeschützter Wartebereich abgeschlossen sein.
Umfangreiche Abdichtungsmaßnahmen im Grundwasserbereich
Die Errichtung der Unterführung wurde bewusst in der Niederwasserperiode durchgeführt, denn das Bauwerk befindet sich im Grundwasserbereich der Brixentaler Ache. Den ersten Bauabschnitt stellte die Fertigung einer wasserdichten Wanne dar. Dafür werden auf einer Gesamtlänge von 342 Metern rund 500 Stück Spundwände zwischen fünf und 28 Meter in den Boden getrieben. Zur Abdichtung des Untergrundes im Bereich der Bahnunterführung wurden zudem zahlreiche Löcher gebohrt. Im so genannten „HDBV-Verfahren“ (Hoch-Druck-Beton-Vermörtelung) wurde in die Bohrlöcher ein Zement-Mörtel Gemisch direkt in den Boden injiziert. Im seitlichen Schutz durch die geschlagenen Spundwände und dem gleisseitigen Schutz durch die Hilfsbrücken wurde die neue Unterführung errichtet.
ÖBB: Österreichs größter Mobilitätsdienstleister
Als umfassender Mobilitätsdienstleister sorgt der ÖBB-Konzern österreichweit für die umweltfreundliche Beförderung von Personen und Gütern. Mit rund 43.000 MitarbeiterInnen und Gesamterträgen von 5,7 Mrd. EUR ist der ÖBB-Konzern ein wirtschaftlicher Impulsgeber des Landes. Im Jahr 2007 wurden von den ÖBB 448 Mio. Fahrgäste und 97 Mio. Tonnen Güter transportiert. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.


