Hauptinhalt Kurztaste 1

Perchten

Bgm. Arno Abler
Lieber Christian,

obwohl dieses Thema zu den Meldungen über Mängel im öffentlichen Raum nicht dazugehört, lasse ich deinen Beitrag stehen, um die momentane Situation in Bezug auf das Perchtenlaufen in Wörgl hier kurz zu erklären.

Das Perchtenlaufen war in Wörgl nie verboten und ist es auch heute nicht. Anlässlich zweier Unfälle vor ein paar Jahren - eine Perchte setzte sich mit bengalischem Feuer selbst in Brand, eine andere verletzte mit seinen weit auslandenden Hörnern ein kleines Kind im Auge - sah ich mich gezwungen, gewisse Sicherheitsauflagen zu setzen, um solche gefährlichen Situationen künftig zu vermeiden. Es wurde daher die Nutzung von bengalischem Feuer untersagt und die Hörnerlänge der Masken limitiert. Dies gilt aber wohlgemerkt nur dann, wenn die Perchten ohne Absperrung und Sicherheitsabstand mitten unter den Leuten agieren wollen, was sicherlich das unmittelbarste Teufeltag-Erlebnis wäre.

Bereits letztes Jahr hat aber zum Beispiel Karl Binder ein Perchtentreffen veranstaltet, bei dem eigene Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden, und damit auch Feuer und lange Hörner gestattet waren. Für heuer denkt die Kaufmannschaft bzw. der Tourismusverband über die Organisation eines ähnlichen Treffens in der Innenstadt nach. Leider ist in den letzten Jahren die uralte Perchtenkultur, wie sie ursprünglich aus Breitenbach stammt, etwas entartet, weil sich die Passen einen Wettbewerb liefern, wer die längeren und gefährlicheren Hörner (Gnus, Kudus, Wasserbüffel, etc.) auf hat.

Die Sicherheit für die Zuschauer geht aber nun mal eindeutig vor, und als verantwortliche Veranstaltungsbehörde muss ich mich mit klaren Rahmenbedingungen darum kümmern. Ein wenig Vernunft und ein paar effiziente Sicherheitsvorkehrungen würden reichen, um das Perchtenlaufen in Wörgl wieder zu einem tollen adventlichen Erlebnis zu machen.

Liebe Grüße
Arno Abler
Bürgermeister der Stadt Wörgl
  • Currently 3/5 Stars.
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5