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Ausstellung HEIMAT<LOSER mit Wörgler Beteiligung eröffnet

Ausstellung HEIMAT<LOSER mit Wörgler Beteiligung eröffnet

Die Organisatoren und Schüler*Innen der Bundesfachschule für wirtschaftliche Berufe in Wörgl freuten sich gemeinsam mit Vbgm. Kayahan Kaya (2.v.r.) über die gelungene Ausstellung. (Foto © Stadtgemeinde Wörgl)

Bis 22. April 2022 werden im City Center Wörgl Geschichten über „Zuagroaste“, das Fremdsein und die Heimat gezeigt.

In einer Kooperation zwischen dem Zentrum für Migrant*innen in Tirol (ZeMiT) und dem Verein komm!unity wurde am 28. März im City Center Wörgl die Ausstellung heimat<loser eröffnet. Im Mittelpunkt stehen die gesellschaftliche Vielfalt, das Ankommen in der neuen Heimat und das Aufbrechen von stereotypen Zuschreibungen.

Basis der Ausstellung bilden mehr als 100 Interviews, die das ZeMiT in den letzten knapp 25 Jahren mit jugendlichen und erwachsenen Migrant*innen geführt hat. Viele kurze Zitate geben lebendige, überraschende, lustige bis traurig gestimmte und zugleich immer klare Antworten. Vier Gruppen werden dabei deutlich, wie sich die zu uns zugewanderten Menschen in ihrer neuen Heimat erleben: als „Fremde“, „Angekommene“, „Einheimische“ oder „Mehrheimische“.

„Die Ausstellung zeigt uns eindrücklich, wie uns die Themen rund um Heimat, Zugehörigkeit und Identität beschäftigen“, betonte Vizebürgermeister Kayahan Kaya in seinen Eröffnungsworten. „Auch als Integrationsbotschafter weiß ich aus zahlreichen Begegnungen und persönlichen Gesprächen mit Jugendlichen, dass sich etliche von ihnen als „mehrheimisch“ erleben und sich oft weder hier noch dort wirklich zuhause fühlen“, so Kaya weiter.

„Eingebettet werden die individuellen Wahrnehmungen in einen historischen Rückblick auf Fragen der Zugehörigkeit zu einer Gemeinde bzw. zu einem Land“, berichtete Gerhard Hetfleisch vom ZeMiT. „Ausgehend vom Heimatrecht und der zunehmenden Nationalisierung ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert, bis hin zum Missbrauch von Heimat im Ersten Weltkrieg und durch die Nationalsozialisten führt der Weg in die Gegenwart. Nachwehen finden sich heute noch im Staatsbürgerschaftsrecht, das auf der Frage der Herkunft und nicht dem Geburtsort basiert – es gilt als eines der restriktivsten in Europa“, führte Hetfleisch weiter aus. Gemeinsam mit der Projektmitarbeiterin Michaela Nindl zeichnet der ZeMiT-Experte für die Ausstellung verantwortlich.

Im Vorfeld der Ausstellungseröffnung fand in einer ersten Klasse der Bundesfachschule für wirtschaftliche Berufe (BFW) in Wörgl ein Poetry-Slam-Workshop zum Thema der Ausstellung statt. Bei der Ausstellungseröffnung berichteten zwei Schülerinnen stellvertretend für alle Klassenkolleg*Innen von den Workshop-Ergebnissen. Gemeinsam mit BFW-Direktorin präsentierten sie das von ihnen gestaltete Exponat, das nun ein fixer Bestandteil der Wanderausstellung sein wird. In Wörgl ist die Ausstellung heimat<loser noch bis zum 22. April 2022 im City Center während der Öffnungszeiten zu sehen.

Veröffentlicht: 28.03.2022