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Elisabeth Zanon besuchte Migrationsfrauentreffen des IGZ Wörgl

Migrationsfrauentreffen

(wma) Das Integrationszentrum Wörgl lud am Samstagvormittag Frauen verschiedener Nationen und Kulturen zu einem zwanglosen, informativen Treffen mit Frau LHStv. Dr. Elisabeth Zanon, Bgm. LA Arno Abler und dem Geschäftsführer des IGZ-Wörgl Kayahan Kaya. Begrüßt wurde Frau Dr. Zanon mit 54 Rosen, die ihr einzeln von Kindern und Teilnehmerinnen des Treffens übergeben wurden. 54 Rosen, so Kayahan Kaya, sollen symbolisch die 54 in Wörgl lebenden Nationen darstellen.
Eingeleitet wurde dieses Treffen mit serbischen Volkstänzen von Kindern und Jugendlichen des serbischen Kulturvereins Jedinstvo.

Volkstanzgruppe

Rund hundert an Integration und dessen Umfeld interessierte Frauen (auch einige Männer waren zu sehen) waren gekommen um die Meinung von Elisabeth Zanon über und um das Thema Integration zu hören.
Kayahan Kaya, GF des IGZ-Wörgl, eröffnete den Interessensaustausch mit einem Überblick der letzten sechs Monate seit Bestehen des IGZ. Kaya wies auf die vielfältigen Aufgaben und Projekte hin, die bereits erledigt wurden, "aber es gibt noch viel zu tun", so Kaya. Bei diesem Zusammentreffen sollte es hauptsächlich um die Kernprobleme von Migrantenfrauen gehen. Sei es in Form der Unterdrückung, des Ausbildungsdefizits, von Sprachproblemen oder auch Problemen des alltäglichen Zusammenlebens. "Für uns", so Kayahan Kaya, "habt ihr Frauen einfach etwas Heiliges, ihr seid Mütter."

Zanon zeigte in ihrem Referat auf, dass bisher Vieles verschlafen wurde bzw. es hat sich niemand darum gekümmert, wenn es um Integration ging. Dies kann und muss ein gemeinsamer Prozess sein, den wir nur gemeinschaftlich lösen können. Wir alle müssen unsere Gesellschaft aktiv gestalten, nur so geht es.
Sie wies auch auf die Bedeutung des wunderschönen Spruches von Kaya hin, Frauen seien heilig.

Wichtig und wohl das Kenproblem ist nach wie vor die Sprache. Die Sprache ist nun mal das Urinstrument der Gemeinschaft und nur wer die Sprache beherrscht, kann auch mitreden. Dies ist insbesonders wichtig bei der Bildung aber auch Ausbildung der jungen Mädchen, aber ganz besonders der Migrantenfrauen. Ganz wichtig, so Zanon, ist auch die Gesundheitsvorsorge. Hier hapert es unter den Migrantenkindern bei der Zahnhygiene. Sie unterstrich die Wichtigkeit und Notwendigkeit der Zahnprophylaxe.

Ein weiterer wichtiger Punkt, so Elisabeth Zanon, sei, den Unterschied der Kulturen zu beachten und auch darauf einzugehen und diesen auch zu akzeptieren. Dies sei auch bei der Ausbildung zu beachten (z. B. im Glauben). Hier gibt es noch viele, viele Mosaiksteine, die zusammengesetzt werden müssen, um ein gedeihliches Miteinander zu erreichen.

Dr. Elisabeth Zanon bedankte sich bei Bgm. Arno Abler, der mit viel Mut, Bewusstsein, Feingefühl und großer Sensibilität seine Stadt in Sachen Integration steuert. Auch ein großer Dank an Kayahan Kaya und dem IGZ-Wörgl in so kurzer Zeit, einem halben Jahr, eine solche Leistung zu erbringen und soviel Positives zu bewegen.

Foto: Kaya, Zanon, Abler

Bgm. Arno Abler sieht immer noch viel Unvernunft und Unkenntnis gegenüber Migranten. Hier gilt es, viele Vorurteile zu beseitigen. Dieses Problem kann allerdings nur langfristig gelöst werden. Durch das Zusammenleben und Vermischen verschiedenster Nationalitäten und Kulturen entsteht faktisch eine neue, globale Welt, die sich in erster Linie von Feindschaft und Kriegen verabschieden muss. Dies braucht allerdings ein großes Selbstbewusstsein, einen festen Willen und großen Mut, zu sich selbst zu stehen. Abler dankte Frau Dr. Elisabeth Zanon und sieht in ihr "die Frau in Tirol".

In einer Diskussionsrunde wurden viele Probleme aufgezeigt, die das Wohnen, das Zusammenleben aber auch das Schulwesen von Migranten betreffen. Mit einer Reihe von Blumensträußen der verschiedenen Integrationsvereine bedankten sich die Frauen bei LHStv. Elisabeth Zanon. Bei einem süßen Buffet und Kaffee klang das erste Zusammentreffen von Migrantenfrauen mit der hohen Politik aus.

Text: Wilhelm Maier
Bilder: Wilhelm Maier

Veröffentlicht: 11.09.2008