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Katastrophenhilfelager und neuer Rot-Kreuz-Stützpunkt der Bestimmung übergeben im Rahmen einer Dankesfeier an die Sponsoren und der Politik

Das neue Rot-Kreuz-Heim

Im Rahmen einer Sponsorendankesfeier wurde kürzlich (Donnerstag 30.08.2018) Sponsoren und auch der Politik vom Roten Kreuz ein großes Dankeschön gesagt, denn ohne die Unterstützung der Sponsoren und der großen politischen Zustimmung wäre es nicht möglich gewesen im neu erbauten Wörgler Rot-Kreuz-Stützpunkt auch zugleich das Katastrophenhilfelager  Tirol – Ost einzurichten und somit Wörgl als Stützpunkt bei Katastrophen und Großereignissen zu fixieren, so Bezirksstellenleiter Heinz Scherfler und Ortsstellenleiter Gerhard Thurner unisono. Begrüßen konnte Ortsstellenleiter Gerhard Thurner rund 60 Gäste aus Wirtschaft und Politik vorab BH Christoph Platzgummer der mit Gattin Andrea gekommen war, die politische Hausherrin der Stadt Wörgl Bgm. Hedi Wechner, NR Carmen Schimanek sowie eine Reihe von Bürgermeister des Bezirkes und mehrere Wörgler Gemeinderäte. Von der Rot-Kreuz-Seite waren u. a. Landesrettungskommandant Oswald Gritsch, Bezirksrettungskommandant Florian Margreiter sowie der neue Bezirksgeschäftsführer Stephan Vitez der Einladung gefolgt.

 

Auf Grund des Alters und des schlechten Bauzustandes der „alten Rot-Kreuz-Wache Wörgl“ wurde bereits seit vielen Jahren geplant und letztendlich wurde nur zweihundert Meter weiter westlich direkt an der Brixentaler Straße ein neuer Rot-Kreuz und Rettungsstützpunkt nach modernsten Vorgaben geschaffen und in Betrieb genommen. Im selbigen Gebäude sind neben dem Rettungsdienst auch das Sozialzentrum bestehend aus Kleiderladen, Warenhaus und dem Lernhaus sowie das Katastrophenhilfelager untergebracht. Der Rettungs- und Krankentransportdienst befindet sich im Parterre sowie auch das 24-stündige, einsatzbereite Rettungsfahrzeug das auf Grund der kurzen Wege im Einsatzfall schnellst ausrücken kann. Die anderen Fahrzeuge wie etwa die der Krankentransporte sind in einer großen Tiefgarage abgestellt. Im den Obergeschossen sind einmal die Schlafräume für die Dienstmannschaften sowie diverse Büros und mehrere Schulungsräume. Das Katastrophenhilfelager im Umfang von rund 40 Tonnen Materialien befindet sich ebenfalls im Kellerbereich und ist autark einsetzbar, d. h. dass dieses Lager separat abgetrennt von den anderen Kellerräumlichkeiten ist und auch mit einem speziellen Lift erreicht versehen ist.

 

Die Wichtigkeit eines solchen Katastrophenhilfelagers zeigten gerade in Wörgl bereits mehrere Katastrophen und Großereignisse auf. So wurde die Innenstadt von Wörgl 1995 vom Wildschönauer-Bach und einer großen Mure verwüstet wohl aber der auslösende Faktor war das Hochwasser 2005 im August wo ein Nachschub vom damaligen Katastrophenlager Innsbruck unmöglich war da die Verkehrswege überschwemmt waren. Hilfe kam damals vom Bayerischen Roten Kreuz Traunstein. Dies war faktisch der ausschlaggebende Punkt, so Gerhard Thurner, dass man die Idee eines eigenen Katastrophenhilfelagers der Alarmabteilung Tirol Ost (ALA Ost) gründen soll damit in einem Katastrophenfall die Bezirke Schwaz, Kufstein, Kitzbühel aber auch Lienz bestmöglich versorgen kann. Die Wichtigkeit eines solchen Lagers zeigt auch die Flüchtlingsbewegung vom Mai 2015 bis Feber 2016 auf wo im Bezirk nicht weniger als 65.000 Flüchtlinge betreut werden mussten. Es mussten 35.000 Einsatzstunden dafür aufgewendet werden. Allein damals wurden rund 50 Tonnen an Lebensmittel verarbeitet. Unmengen von Hilfsgütern wurden gebraucht und zwischenzeitlich am Bauhof Ebbs gelagert. Dies zeigte die Wichtigkeit von separaten Lagerbereichen und auch Räumlichkeiten zum Abwickeln des Einsatzes auf ohne dass der Regelbetrieb behindert oder blockiert wird.

Im neuen Katastrophenhilfelager sind auf rund 360 m² mehr als 40 Tonnen an diversen Gerätschaften und Materialien eingelagert. so sind neben Stromaggregate und Feldbetten auch 3.000 Wolldecken im Lagerbestand.

 

BH Christoph Platzgummer zeigte auf dass gerade bei Katastrophen die erste Zeit zu überbrücken wohl die Wichtigste sei, es handelt sich hierbei um eine sogenannte Chaosphase und hier ist das Rote Kreuz von unsagbarer Wichtigkeit, einerseits hat man mit dem Katastrophenlager dementsprechend Materialien zur Verfügung und andererseits ist durch das Rote Kreuz auch eine dementsprechende Anzahl an Helfern zur Verfügung. Bgm. Hedi Wechner ist hocherfreut dass gerade in Wörgl, das ja schon mehrmals von Großereignissen heimgesucht wurde, nun das Katastrophenhilfelager eingerichtet wurde. Nebst aller Modernität und bester Ausrüstung und Ausbildung ist für mich, so die Bürgermeisterin, die menschliche Zuwendung eine der wichtigsten Faktoren, dies habe ich selber im Rettungsdienst, den ich ja mehrere Jahre beim Roten Kreuz in Wörgl als Freiwillige leistete, erfahren.

 

Die Kosten des Katastrophenhilfelagers der ALA Ost belaufen sich auf rund 370.000 Euro und werden einerseits durch eine Spenden und Bausteinaktion und Zuwendungen von 30 Gemeinden in der Höhe von 163.000 € sowie durch einen Zuschuss des Rot Kreuz Landesverbandes Tirol in der Höhe von 100.000 € gedeckt. Landesrettungskommandant Oswald Gritsch sieht in der Tatsache dass das Lager in einem Rot Kreuz Heim untergebracht ist sehr viele Vorteile indem dass dieses Lager dauernd von Profis faktisch überwacht und überprüft werden kann.

 

 

Bild  / Text: Wilhelm Maier  

Veröffentlicht: 05.09.2018