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Neue Unterstützungen für Ehrenamtliche in der Flüchtlingsbetreuung im Tiroler Unterland

Neue Unterstützungen für Ehrenamtliche in der Flüchtlingsbetreuung im Tiroler Unterland

Stellten die neue Initiative zur Unterstützung von Ehrenamtlichen in der Flüchtlingsbetreuung gemeinsam vor (von links): Klaus Ritzer (GF Verein komm!unity), Mag. Johan Gstir (Land Tirol, Leiter Fachbereich Integration), Dr. Manuel Diller (Landratsamt Rosenheim), Barbara Schwendenmann (Bildungswerk Rosenheim) und Euregio-Präsident Walter J. Mayr.

Im kommenden Frühjahr werden eigens konzipierte Fortbildungen für ehrenamtliche FlüchtlingsbetreuerInnen im Tiroler Unterland angeboten. Bei einer Veranstaltung im Rathaus Kufstein wurde das Projekt „Über Grenzen hinweg lernen“ präsentiert. Der Verein komm!unity aus Wörgl setzt diese neue Initiative gemeinsam mit dem Land Tirol, dem Bildungswerk und dem Landratsamt aus Rosenheim grenzübergreifend mit EU-Mitteln aus dem INTERREG-Fördertopf um.

Die erhöhte Zuwanderung von Flüchtlingen hat sowohl in Bayern als auch in Tirol viel in Bewegung gebracht. Da wie dort wurden hauptamtliche Strukturen für die Grundversorgung, Beratung und Betreuung der Asylsuchenden installiert. Ohne die vielen freiwilligen Initiativen und ehrenamtlichen UnterstützerInnen in der Flüchtlingsbetreuung wäre damals die große Herausforderung nur kaum zu bewältigen gewesen und würde es auch nach wie vor Versorgungslücken geben.

Mit dem Projekt „Über Grenzen hinweg lernen“ möchte der Verein komm!unity durch Vernetzung und Austausch möglichst viele Aspekte und Erfahrungen aus der ehrenamtlichen Flüchtlingsbetreuung diesseits und jenseits der Grenze zusammenführen. Mit speziell konzipierten Fortbildungen und weiteren Angeboten sollen die Ehrenamtlichen in ihrem Engagement unterstützt werden.

Bei den geplanten Fortbildungen geht es nicht nur darum, den ehrenamtlichen UnterstützerInnen die aktuell gültigen rechtlichen Grundlagen, Hintergründe zu den Herkunftsländern der Flüchtlinge oder neue Materialien zum Deutschlernen mit an die Hand zu geben. Die Module sollen den TeilnehmerInnen vor allem auch menschliche Unterstützung bieten und sie in ihrem Engagement stärken und begleiten. Viele FlüchtlingshelferInnen sind in ihrem Engagement mit Rahmenbedingungen konfrontiert, die für sie neu sind. Die Auseinandersetzung mit Leid, Tod und anderen Erfahrungen aus den Kriegsgebieten können extrem belastend sein. Viele Ehrenamtliche haben auch zwischenmenschliche Beziehungen zu ihren Schützlingen aufgebaut. Umso größer ist die Enttäuschung, wenn ein von ihnen betreuter Mensch dann abgeschoben wird.

Um das Projekt möglichst wirkungsvoll und die einzelnen Fortbildungsmodule möglichst bedarfsgerecht zu gestalten, wurden kürzlich ehrenamtliche FlüchtlingshelferInnen und VertreterInnen verschiedener Behörden, Organisationen und Vereine aus dem Landkreis Rosenheim und dem Tiroler Unterland zu einem Auftakt-Workshop eingeladen. Gemeinsam wurden Überlegungen angestellt, wie die aktuellen Rahmenbedingungen ehrenamtlicher Arbeit in der Flüchtlingsbetreuung lauten und welche Fortbildungen für die Ehrenamtlichen den größten Mehrwert bringen können. Zu neun wesentlichen Herausforderungen in der ehrenamtlichen Flüchtlingsbetreuung wurden gemeinsam Aspekte gesammelt, die nun als Grundlage für die geplanten Fortbildungen dienen. Bis Ende des Jahres werden die Inhalte der einzelnen Module ausgearbeitet. Angeboten und durchgeführt werden die Fortbildungen dann zwischen Februar und Juni 2018. (Text & Bild: komm!unity)

Veröffentlicht: 16.11.2017