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Religionen im Dialog

Foto, Pfarrer Alexander Stolic, Pfarrer Theo Mairhofer, Hodscha Femi Güler

(wma) Ein Zusammenarbeiten, Zusammenwirken und ein Miteinander, das sind die Eckpfeiler, die bei der ersten Zusammenkunft von Vertretern der katholischen Kirche, des Islam und der serbisch-orthodoxen Kirche am Montag im Wörgler Pfarrhof festgesetzt wurden.

Erstmals kamen der Wörgler Pfarrer Theo Mairhofer, der auch die Einladung zu diesem Treffen ausgesprochen hatte, der serbisch-orthodoxe Priester Alexander Stolic (er ist für d. Bez. Kitzbühel, Kufstein und einen Teil d. Bezirkes Schwaz zuständig) und der Hodscha d. ATIB Moschee Wörgl, Femi Güler, an einem Tisch mit Vertretern von mehreren kulturellen Vereinen zusammen, um sich gegenseitig besser kennen zu lernen und besser zu verstehen.

Mit dabei waren Brigitte Schnellrieder als Obfrau des Pfarrgemeinderates, Bgm. Arno Abler, Andreas Kovacevic (Obmann v. Integrationsbeirat Wörgl), Haydar Kahriman (Obmann d. türkisch-alevitischen Sportvereines), Momir Grujic als Obmann v. Serbischen Kulturverein, Kayahan Kaya als GF d. Integrationszentrums Wörgl sowie Wilhelm Maier, Vorstandsmitglied d. IGZ-Wörgl.

Theo Mairhofer, der seit 5 Jahren Pfarrer in Wörgl ist, betont, dass es ihm ein sehr wichtiges Anliegen sei, dass es zu einem konstruktivem Dialog zwischen den Religionen kommt, da eigentlich alle Religionen das Gleiche wollen, den Glauben an einen Gott zu stärken und zu vermitteln. Hier ist es wichtig ein gedeihliches Mit- und Nebeneinander zu praktizieren. Bischof Alois Kothgasser, so der Pfarrer, sei es eingroßes Anliegen einen interreligiösen Dialog zu fördern. Mairhofer wurde vom Bischof dazu auserkoren, dass er in dieser Sache alle 19 Pfarreien des Dekanates vertritt und als Sprecher dafür auftritt. Vom 11. Okt. 2008 bis 18. Okt. 2008 wird es daher in Wörgl eine Begegnungswoche d. kath. Kirche unter dem Namen "Offener Himmel" geben. Dabei wird man auch mit anderen Religionen bei einem Tag der Gastfreundschaft zusammen kommen und bei Begegnungen mit anderen Kirchen und Religionen zusammen feiern und beten.

Hodscha Femi Güler zeigt auf, dass ISLAM übersetzt FRIEDE heißt, und dies will er auch seinem Volk vermitteln. Wir sind alle, egal welche Religion, Brüder und Schwestern, so Güler.

Auch der orthodoxe Priester weist darauf hin, dass Religionen nur dann einen Sinn haben und Gutes bewirken können wenn sie ein gutes Nebeneinander und auch eine Zusammenarbeit finden.

Bgm. Arno Abler, Pfarrer Theo Mairhofer, Brigitte Schnellrieder

Bgm. Arno Abler ließ abschließend erkennen, dass eine konfessionsübergreifende Diskussion unerlässlich ist und nach einem Miteinander verschiedener Ethnien, Religionen und Kulturen gesucht werden muss, auch wenn dies noch ein langer Weg sein wird. Gerade für Wörgl mit seinen 54 Nationalitäten, wobei 75% Katholiken sind, der Rest verteilt sich auf 15 verschiedene Konfessionen und religiösen Gruppierungen, ist es eine Herausforderung latente Ängste auszumerzen und mehr Toleranz einzufordern, so Abler. 15% der in Wörgl lebenden Bevölkerung sind Nicht-Österreicher, von Afghanistan bis Zypern. Dass hier auch verschiedene Religionen und Kulturen dabei sind versteht sich von selbst. Wichtig ist es, so Arno Abler, dass es unter den Religionen Einigkeit über die Kernaussagen gibt und dies nach außen auch kolportiert wird, damit die latenten Ängste langsam abgebaut werden.

Gerade im nächsten Jahr werden wir das "Jahr der Werte" begehen und feiern. Dabei wird versucht werden, der Bevölkerung nachhaltig zu präsentieren, dass eigentlich alle wichtigen Basiswerte überall gleich sind und man auf mehr Menschlichkeit und Toleranz Bedacht nehmen soll.

Foto u. Text – M.Maier

Veröffentlicht: 10.09.2008