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Hunde und deren Halter

Dr. Arthur Pohl
Ich kann Frau Höger nur zustimmen; sie hat in allen Punkten recht, und es ist schön, daß jemand den Mut hat, diese Mißstände aufzuzeigen und sich mit der immer größer werdenden Lobby der Hundebesitzer, die nun wieder gequält aufjaulen werden, anzulegen.

Ich beobachte ständig aus luftiger Höhe, was da vor sich geht. Im Bereich Federerstraße bis Wehrburgstraße und Roseggerstraße hat sich ein Hundeparadies gebildet, das sich sehen lassen kann. Zu jeder Tageszeit sind bis zu fünf, manchmal auch mehr, Hunde - mal mit, mal ohne deren Besitzer - zu sehen, die ungeniert auf den Straßen, Fuß- und Radwegen sowie den Feldern und Wiesen herumlaufen und ihre Reviere mit mehr oder weniger handfesten und großen Überbleibseln markieren bzw einfach ihre Verdauungsrückstände offen hinterlassen.

Ab und zu ist zu beobachten, daß tatsächlich mal ein "Herrl" (jedenfalls wesentlich öfter als ein "Frauerl") ein Sackerl dem dafür aufgestellten Behälter entnimmt und die Sch... seines Lieblings aufklaubt. Ab und zu, wie gesagt. Wesentlich öfter aber ist der Fall, daß der/die Besitzer/in des Vierbeiners ostentativ wegschaut und der Dreck offen zutage bleibt, vor sich hin stinkt und darauf wartet, daß jemand anderer hineintritt.

Was indes so gut wie nie zu sehen ist: ein angeleinter Hund. Die zu diesem Behufe extra angebrachte Tafel wird von so gut wie allen Hundeeigentümern konsequent ignoriert. Na, warum denn auch nicht: es gibt ja keinerlei Kontrollen und auch keine möglichen Gegenmaßnahmen. Daß die Tiere auch in private Gärten laufen, ist ja auch egal. Ein Hund kennt schließlich Begriffe wie "Unverletzlichkeit des Eigentums", Besitzstörung" und so weiter nicht.

Den Gipfel schoß letztes Jahr ein Hunde"freund" ab, der seinen Köt... sein Hunderl (in der Größe eines Kalbes) in das vom Bauern frisch gemähte Gras sch..... ließ. Von mir darauf aufmerksam gemacht, ging er einfach weiter, ignorierte meinen Hinweis, die Kühe sollten das Heu ja dann fressen, und kümmerte sich nicht im geringsten darum, was die Töle weiter machte. Es hätte schlimmer kommen können: wenigstens forderte er nicht MICH auf, den Dreck wegzuräumen ...

Jedenfalls bestünde hier Handlungsbedarf seitens der Stadt. Gutgemeinte Appelle an die Hundehalter nützen offenbar nichts. Daß die meisten Hunde in den Städten reine Wohlstandskrankheiten und mitunter nur dafür da sind, die Komplexe ihrer Halter zu befriedigen, sei nebenbei erwähnt und stellt die Privatmeinung des Unterzeichneten dar. Nichts gegen einen Gebrauchshund, einen Jagd-, Blinden-, Wachhund u. dgl, und nichts gegen die Species "Hund" im allgemeinen, aber sehr viel gegen genau diejenigen Halter, die in rücksichtsloser Manier auf die Allgemeinheit pfeifen. Die, die ich meine, wissen es ja in ihrem Innersten selbst. Gell?

So, nun darf aufgejault werden, von Hunden und manchen derer Halter. Trotzdem fordere ich die Verantwortlichen auf, etwas zu tun - aber was? Am besten wäre ein Leinenzwang für das gesamte Stadtgebiet, der konsequent überwacht wird. Ach so - von wem denn? Das hatte ich nicht bedacht ...

Einen solchen Leinenzwang wollen die Besitzer von den durchwegs so braven ("der ist ja so lieb, der tut ja keinem was" - bis er dann ein Kind oder sein Herrl oder sonstjemanden zerfleischt, wie es regelmäßig vorkommt) Hunderln ja nicht. Es wird daher an der Phantasie des neuen Gemeinderates hängenbleiben, ob überhaupt und ggf. was getan wird.

Man darf also gespannt sein.
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